Hoff­nung und Furcht in Zahlen

Der Akti­en­markt auf einem neu­en Höchst­stand, Rekord­ver­käu­fe an Waf­fen und das Auf­ho­len Donald Trumps auf den Wett­märk­ten: All dies deu­tet dar­auf hin, dass die Ame­ri­ka­ner sich wie 1968, als Richard Nixon gewann, eine Rück­kehr zu Pro­spe­ri­tät und Ruhe wünschen. 

Ges­tern kamen drei Zah­len aus Ame­ri­ka, die einen Ein­blick in den Zustand der dor­ti­gen Volks­see­le geben mögen:

Der Akti­en­in­dex S&P 500 hat einen neu­en Rekord­stand von 3.580 erreicht. Er liegt damit unter Ein­be­zie­hung von Divi­den­den knap­pe 7% über dem Vor-Covid-Höchst­stand vom 19. Febru­ar. Das hängt einer­seits natür­lich mit der locke­ren Geld­po­li­tik zusam­men, zeigt ande­rer­seits aber im Anstieg der letz­ten Tage einen posi­ti­ve, fast schon eupho­ri­sche Stim­mung der Markt­teil­neh­mer an. Sie gehen offen­bar von einer raschen wirt­schaft­li­chen Erho­lung aus und fra­gen Akti­en­in­ves­ti­tio­nen im Ver­gleich zu vor­her stär­ker nach als liqui­de Bar­mit­tel. Wei­ter­hin rech­nen die Märk­te wohl mit stark ver­bes­ser­ten Chan­cen des Prä­si­den­ten auf eine Wie­der­wahl im Novem­ber. „Hoff­nung und Furcht in Zah­len“ weiterlesen

Vide­os: Keno­sha – Der Tanz auf dem Feuer

In Keno­sha ist es zu Bran­d­an­grif­fen auf bewohn­te Häu­ser und Bedro­hun­gen von Poli­zei­fahr­zeu­gen mit Kara­bi­nern gekom­men. Man­che Bür­ger schei­nen das als gro­ße Par­ty zu fei­ern, ande­re suchen Schutz. Was könn­te der Demo­kra­ti­sche Gou­ver­neur Evers eigent­lich anders machen, wäre es sein Plan, Unent­schlos­se­ne zur Stim­me für Donald Trump zu motivieren?

Lei­der war mein Kom­men­tar zu dem Sen­gen in Keno­sha heu­te mor­gen weit­aus zu opti­mis­tisch. Wäh­rend man nach den Berich­ten der ers­ten Nacht noch dar­auf hof­fen konn­te, dass es sich um loka­li­sier­te Angrif­fe gegen staat­li­che Ein­rich­tun­gen han­del­te, wur­de in der zwei­ten Nacht hem­mungs­los gebrannt, auch gegen Wohn­ge­bäu­de, und geplün­dert, und Poli­zei und Natio­nal­gar­de waren offen­bar nicht in der Lage, dem wirk­sam Ein­halt zu gebie­ten. Auch die ers­te Nacht war wohl übler als es die Mas­sen­me­di­en erschei­nen ließen.

Kei­ne Bom­ben­nacht in einem Krieg, son­dern ein Besuch der BLM-Bewegung

Die Vide­os hier „Vide­os: Keno­sha – Der Tanz auf dem Feu­er“ weiterlesen

BLM und NRA: Links­li­be­ra­le suchen Schutz

Im Juni wur­de in den Ver­ei­nig­ten Staa­ten ein Rekord für die Zahl der Ver­käu­fe von Feu­er­waf­fen erreicht. Links­li­be­ra­le, die immer für Ver­bo­te von Waf­fen waren, suchen plötz­lich Schutz. Auch in Deutsch­land exis­tiert das Bedürf­nis nach Waf­fen, aber im Stillen.

Letz­ten Monat wur­den in den Ver­ei­nig­ten Staa­ten 3,9 Mil­lio­nen Back­ground Checks für Ver­käu­fe von Feu­er­waf­fen durch­ge­führt. Das ist ein abso­lu­ter Rekord­wert und rund eine Ver­dop­pe­lung gegen­über den Wer­ten aus dem Juni der Vor­jah­re (2,3, 1,9, und 1,9). Wäh­rend die schwät­zen­de Schicht in den Ver­ei­nig­ten Staa­ten ganz offen die Abschaf­fung der Poli­zei for­dert suchen die Bür­ger Schutz. Mit Sport und Spaß kann man die­se Zah­len jeden­falls nicht erklä­ren. Die­sem Bild ent­spricht, dass ins­be­son­de­re für den Heim­schutz geeig­ne­te Waf­fen wie Gebrauchs­pis­to­len, Kara­bi­ner in .223 oder Repe­tier­flin­ten bei den ein­schlä­gi­gen Online-Händ­lern (von denen man aber nicht ins Haus gelie­fert bekommt, son­dern zu einem Händ­ler in sei­ner Nähe) aus­ver­kauft sind.

Geschätz­te zwei Mil­lio­nen Erst­käu­fer im Juni

Wer es ohne­hin schon mit Waf­fen hat, der dürf­te etwas die­ser Beschrei­bun­gen schon zu Hau­se haben, so dass man unter­stel­len darf, dass es sich bei einem gro­ßen Teil der um zwei Mil­lio­nen höher als nor­mal lie­gen­den Käu­fer­zahl um Erst­käu­fer han­deln dürf­te. „BLM und NRA: Links­li­be­ra­le suchen Schutz“ weiterlesen

Das Recht auf Plün­de­rung ist unantastbar

Noch so eine Sache, die man sich nicht aus­den­ken kann. Eine Dame äußert sich aus­ge­spro­chen grup­pen­be­zo­gen men­schen­feind­lich, weil Ara­ber ihr das Recht ver­wei­gern, ihre Läden aus­zu­plün­dern. Sie beschwert sich, dass die zu plün­dern­de Ware bil­li­ger Chi­na­kram und ohne­hin ver­si­chert sei, dass Ara­ber kei­ne Bür­ger sei­en, usw. Gleich­zei­tig illus­triert die Sze­ne, wie man wirk­lich den Frie­den erhält. Aber hören Sie selbst zu:

[Nach­trag, 10. Juni 2020: Dafür ist es nun zu spät. Das Video wur­de gesperrt. Eigent­lich scha­de, denn es war interessant.]

https://youtu.be/TynqK1TX4zI

Vor dem Früh­stück schon ein Leben geret­tet: ‚Prep­per‘ und Selbstwirksamkeitserwartung

Als die­ses Wochen­en­de bei einem Sport­wett­kampf ein Teil­neh­mer unver­mit­telt mit Herz­still­stand zusam­men­brach, über­leb­te er dank einer exem­pla­ri­schen Ret­tungs­ket­te. Von den Betei­lig­ten dürf­ten eini­ge dem Bild eines Claas Relo­ti­us von einem ame­ri­ka­ni­schen ‚Prep­per‘ ent­spre­chen, von denen glück­li­cher­wei­se jemand einen Defi­bril­la­tor im Las­ter hat­te. Wenn es schon eine Wei­le her ist, machen Sie einen Wie­der­be­le­bungs­kurs! Und viel­leicht ist die Anschaf­fung eines auto­ma­ti­schen Defi­bril­la­tors eine erns­te Erwä­gung wert.

Wie in mei­nem letz­ten Bei­trag ange­kün­digt, war ich die­ses (in mei­nen Gefil­den lan­ge) Wochen­en­de spor­teln, näm­lich bei einem grö­ße­ren Wett­be­werb im Schnell­schie­ßen mit dem Kara­bi­ner. Dabei hat­te ich ein Erleb­nis, das mich sehr beein­druckt hat, und das ich Ihnen nicht vor­ent­hal­ten möchte.

Früh am Sams­tag­mor­gen war ich mit mei­nem ers­ten Par­cours an der Rei­he. Anspan­nung, Start­kom­man­do, Piep, und ich schie­ße. Nach vier Schuss oder so stoppt mich der Ran­ge Offi­cer. Ich ent­la­de, zei­ge die lee­re Kam­mer vor und ste­cke die Sicher­heits­flag­ge in mei­nen Kara­bi­ner. Etwas bang fra­ge ich mich, ob es mir gelun­gen sei, schon am frü­hen Mor­gen eine zur Dis­qua­li­fi­ka­ti­on füh­ren­de Regel­ver­let­zung zu bege­hen, kann mir das aber nicht vor­stel­len. Eine Fehl­funk­ti­on der Gerät­schaf­ten auf dem Par­cours, die zu einem wie­der­hol­ten Start füh­ren wür­de, oder ein Fehl­start sind mir auch nicht auf­ge­fal­len. Kurz danach löst sich das Rät­sel. Hin­ter uns ist ein ande­rer Teil­neh­mer unver­mit­telt zusam­men­ge­bro­chen. „Vor dem Früh­stück schon ein Leben geret­tet: ‚Prep­per‘ und Selbst­wirk­sam­keits­er­war­tung“ weiterlesen

Zuviel Coun­terstrike gespielt?

Jedes Mal, wenn über den Mord­fall Lüb­cke berich­tet wird, taucht unwei­ger­lich das­sel­be Agen­tur­bild des Beschul­dig­ten samt zwei­er schwer bewaff­ne­ter Poli­zis­ten auf. Sach­li­che Grün­de für die­sen Auf­tritt sind schwer vor­stell­bar. Ist das nicht das Auf­tre­ten der Poli­zei, das sich Ter­ro­ris­ten immer wün­schen, die sich in einem ‚Krieg‘ gegen das ‚Sys­tem‘ sehen und nicht als arm­se­li­ge Gelegenheitsmörder?

Jedes­mal, wenn über den Mord­fall Lüb­cke berich­tet wird, taucht unwei­ger­lich das­sel­be Agen­tur­bild wie­der auf, hier in abge­schnit­te­ner Form auf Twit­ter und im ver­link­ten Arti­kel in vol­ler Größe.

Ich kann mir den Ver­dacht nicht ver­knei­fen, dass da jemand zuviel Coun­terstrike oder der­glei­chen gespielt hat. Ein SCAR wohl in Kali­ber 7,62 mm ist eine ziem­lich klo­bi­ge Waf­fe, mit der man auch auf Distanz Wir­kung ent­fal­ten kann, aber zum Her­um­tra­gen, wäh­rend man gera­de etwas ande­res macht, ist das ziem­lich viel Gewehr. „Zuviel Coun­terstrike gespielt?“ weiterlesen

„Sturm­stil­waf­fen“: Ein Wort und sei­ne Geschichte

Die kana­di­sche Regie­rung ver­bie­tet „Sturm­stil­waf­fen“. Doch wie kam die­ser selt­sa­me Begriff in Umlauf? Die Geschich­te eines Kampfbegriffs.

Ges­tern habe ich behan­delt, wie das kana­di­sche Ver­bot von rund 1500 ver­schie­de­nen Feu­er­waf­fen auf dem Ver­ord­nungs­weg unter Aus­nut­zung der Mor­de von Nova Sco­tia den Ver­dacht auf­wirft, dass es schon vor den Mor­den geplant war und die Regie­rung ledig­lich auf eine Gele­gen­heit zur Umset­zung ohne Par­la­ment und ohne Debat­te gewar­tet hat. Heu­te möch­te ich mich mit einem auf den ers­ten Blick unschein­ba­ren Aspekt beschäf­ti­gen, der Spra­che, mit wel­cher der Ver­bots­ge­gen­stand cha­rak­te­ri­siert wer­den soll. Die Ver­bots­ver­ord­nung ver­wen­det dafür den Begriff „assault-style wea­pons“, was man im Deut­schen mit „Sturm­stil­waf­fen“ wie­der­ge­ben könn­te. Eine kon­kre­te Bedeu­tung hat die­ser selt­sa­me Begriff im Eng­li­schen nicht mehr als mei­ne Über­tra­gung sie im Deut­schen hät­te. Doch wie kam er in Umlauf?

Vie­le Neo­lo­gis­men mit „Sturm-“

Dazu müs­sen wir etwas aus­ho­len, aber auf den Anfang der Geschich­te kann man schon durch den Klang des Wor­tes kom­men. Wenn man die „Sturm­stil­waf­fe“ mit rich­tig Druck von der Lun­ge aus­spricht und das „r“ ordent­lich rollt, dann liegt der Wort­ur­sprung nahe. „„Sturm­stil­waf­fen“: Ein Wort und sei­ne Geschich­te“ weiterlesen

Tru­deaus Amoklauf

Jus­tin Tru­deaus Regie­rung in Kan­da hat ein weit­rei­chen­des Waf­fen­ver­bot als Ver­ord­nung mit sofor­ti­ger Wir­kung ver­kün­det. Es wirkt so, als ob es schon vor den als Recht­fer­ti­gung ver­wen­de­ten Anschlä­gen geplant wur­de und die Regie­rung auf einen pas­sen­den Anlass gewar­tet hät­te. Der Beschluss als Ver­ord­nung ohne Berück­sich­ti­gung von Par­la­ment oder Öffent­lich­keit ent­spricht dem Inhalt.

Der kana­di­sche Pre­mier­mi­nis­ter Jus­tin Tru­deau woll­te ja bekann­ter­ma­ßen schon die „Leu­te­heit“ („peo­p­le­kind“) beglü­cken, weil das „inklu­si­ver“ sei als die „Mensch­heit“ („man­kind“). Er fiel ziem­lich unver­schämt einer jun­gen Frau ins Wort, die sich erdreis­te­te noch, von der „Mensch­heit“ zu reden. Danach soll es ein „dum­mer Witz“ gewe­sen sein, den er dann aller­dings ohne jedes Anzei­chen von Humor vor­ge­tra­gen hät­te. Wie dem auch sei, heu­te hat sei­ne Regie­rung zum Kahl­schlag gegen den pri­va­ten Waf­fen­be­sitz aus­ge­holt – fünf­zehn­hun­dert Typen von Waf­fen sol­len ver­bo­ten wer­den, durch Ver­ord­nung mit sofor­ti­gem Ver­bot des Schie­ßens damit und einer Ent­eig­nung der recht­mä­ßi­gen Besit­zer inner­halb von zwei Jah­ren. Als Recht­fer­ti­gung die­nen die Mor­de vom 18. und 19. April in Nova Sco­tia.

Die Regie­rung Tru­deau hat eine Lis­te von nicht weni­ger als 1500 Waf­fen­ty­pen nach Her­stel­lern und Model­len vor­ge­legt, deren Benut­zung und Erwerb ab sofort ver­bo­ten sein sol­len. Da stellt sich zunächst ein­mal die Fra­ge, wann die­se Lis­te ver­fer­tigt wur­de. Wer die Arbeits­ge­schwin­dig­keit von Behör­den kennt, der dürf­te arge Zwei­fel dar­an haben, dass sie in nur neun Arbeits­ta­gen wäh­rend der Coro­na-Vor­keh­run­gen erstellt wur­de. „Tru­deaus Amok­lauf“ weiterlesen

Das ‚Gefühl fal­scher Sicherheit‘

Welt­ärz­te­prä­si­dent Mont­go­me­ry hat sich in eine lan­ge Rei­he von Behaup­tun­gen ein­ge­reiht, Schutz­mas­ken böten ein Gefühl fal­scher Sicher­heit. Sol­che Behaup­tun­gen wer­den auch auf ande­ren Gebie­ten regel­mä­ßig von Leu­ten gemacht, wel­che die­sel­ben Schutz­vor­keh­run­gen für sich sel­ber in Anspruch neh­men. Das ‚Gefühl fal­scher Sicher­heit‘ betrifft immer nur den Normalbürger.

Welt­ärz­te­pä­si­dent (ein ziem­lich anspruchs­vol­ler Titel übri­gens) Frank Ulrich Mont­go­me­ry nann­te die Pflicht zum Tra­gen von Mas­ken als Infek­ti­ons­schutz in einem Inter­view mit der Rhei­ni­schen Post „lächer­lich“. Sie gebe, auch wenn er den Begriff so nicht benutzt hat, das berühm­te Gefühl ‚fal­scher Sicher­heit‘: „Wer eine Mas­ke trägt, wähnt sich sicher, er ver­gisst den allein ent­schei­den­den Min­dest­ab­stand.“ Erstaun­lich dabei fin­de ich, dass Argu­men­te gegen Sicher­heits­vor­keh­run­gen mit einem ‚Gefühl fal­scher Sicher­heit‘ fast immer von Leu­ten vor­ge­bracht wer­den, wel­che die­se Sicher­heits­vor­keh­run­gen sel­ber für sich nut­zen. Auch Dr. Mont­go­me­ry ist da kei­ne Aus­nah­me. „Das ‚Gefühl fal­scher Sicher­heit‘“ weiterlesen