Wir sind alle Greta!

Wenn irgend­je­mand in Schwe­den das dort so geschätz­te Gefühl der ‚Tryg­ghet‘ nicht emp­fin­det, dann ist das die Fami­lie Ernman/Thunberg. Mir scheint es nun, dass eine ähn­li­che, nur im Kol­lek­tiv zu ver­ste­hen­de Psy­cho­pa­tho­lo­gie gan­ze west­li­che Gesell­schaf­ten ergrif­fen hat. Die Sehn­sucht der Gre­ta-Begeis­te­rung 2019 hat 2020 mit Covid-19 ihre Erfül­lung gefunden.

Ges­tern habe ich über den Ver­lust der schwe­di­schen Gebor­gen­heit, der ‚Tryg­ghet‘, geschrie­ben. Es gibt dabei noch eine ande­re Dimen­si­on, die zu beleuch­ten sich lohnt. Wenn irgend­je­mand in Schwe­den sich, aus ganz ande­ren als den ges­tern betrach­te­ten Grün­den, nicht ‚trygg‘ fühlt, dann ist das die Fami­lie Ernman/Thunberg. Die Fami­lie hat das letz­tes Jahr in ihrem Buch ‚Sze­nen aus dem Her­zen‘ doku­men­tiert. (Hier eine Bespre­chung.)

Kurz gesagt: „[E]s ging uns beschis­sen. Mir ging es beschis­sen. Svan­te ging es beschis­sen. Den Kin­dern ging es beschis­sen. Dem Pla­ne­ten ging es beschis­sen. Sogar dem Hund ging es beschis­sen.“ In einer luxu­riö­sen Umge­bung aus Ruhm und Desi­gner­mö­beln kam das Gefühl der Gebor­gen­heit nicht auf, son­dern die Kin­der machen aller­lei Zwangs­stö­run­gen und Dia­gno­sen durch, die Mut­ter beschreibt ähn­lich gela­ger­te Zwangs­stö­run­gen bei sich selbst, und wie sich der Hund ver­hält, ich will es gar nicht wis­sen. „Wir sind alle Gre­ta!“ weiterlesen

Tryg­ghet: Gebor­gen­heit in Rinkeby

Im Schwe­di­schen gibt es das Wort der ‚Tryg­ghet‘, einer Art Gebor­gen­heit in der Gemein­schaft. Wenn unter die­sem Titel ange­kün­digt wird, dass Poli­zei­be­am­te auf dem Weg zur Arbeit Per­so­nen­schutz brau­chen, dann ist es mit der Gebor­gen­heit vor­bei. Damit ist auch die sozi­al­de­mo­kra­ti­sche Visi­on des ‚Volks­heims‘ am Ende. Ihren Ver­tre­tern bleibt nur noch die Kon­trol­le über die Mei­nung, nach­dem die Kon­trol­le über die Stra­ße ihnen schon lan­ge ent­glit­ten ist.

Die nor­di­schen Spra­chen haben einen Schatz schö­ner Wör­ter, die sich nur unge­nau ins Deut­sche über­tra­gen las­sen. Seit eini­gen Jah­ren soll alles, aus dem Däni­schen, ‚hyg­ge­lig‘ sein – sogar in den Duden hat das Wort Ein­gang gefun­den. Im Schwe­di­schen gibt es das etwas damit ver­wand­te Wort von der ‚Tryg­ghet‘ mit dem Adjek­tiv ‚trygg‘. Ety­mo­lo­gisch ist die­ses Wort mit ‚treu‘ und ‚true‘ ver­wandt, und die Wör­ter­buch­über­set­zung ist ’sicher‘, aber das trifft es nicht wirk­lich. ‚Tryg­ghet‘ bezeich­net das sub­jek­ti­ve Gefühl, dass einem in der Gemein­schaft eines sozia­len Ver­ban­des, ins­be­son­de­re der Fami­lie, oder mög­li­cher­wei­se auch in der Sicher­heit des fes­ten christ­li­chen Glau­bens nichts zusto­ßen werde.

Im Musi­cal ‚Kris­ti­na från Duve­må­la‘ taucht ‚gren­zen­lo­se Tryg­ghet‘ als Gegen­teil davon auf, in eine ‚gefähr­li­che, frem­de Welt gewor­fen‘ wor­den zu sein. Ich möch­te daher als best­mög­li­che deut­sche Über­set­zung nicht ‚Sicher­heit‘ son­dern ‚Gebor­gen­heit‘ vor­schla­gen. Eine Bil­der­su­che bei Goog­le ergibt als ers­te Tref­fer Pho­tos von Men­schen unter­schied­li­cher Gene­ra­tio­nen, die sich die Hän­de hal­ten. „Tryg­ghet: Gebor­gen­heit in Rin­ke­by“ weiterlesen