Die Medi­zi­ner behan­deln wie­der den Volkskörper

Rund drei­zehn­hun­dert Men­schen aus dem Umfeld der Medi­zin unter­zeich­ne­ten einen Brief, der die Floyd-Pro­tes­te als gesund­heits­för­dernd, Demons­tra­tio­nen gegen die Coro­na-Maß­nah­men hin­ge­gen als krank­ma­chend beur­teilt. Medi­zin hat mit Macht zu tun. Aus ihrem Miss­brauch ergibt sich ein Ver­trau­ens­ver­lust der Bür­ger. Immer­hin: Man wird sehen, zu wie vie­len Neu­in­fek­tio­nen die Mas­sen­auf­läu­fe und Aus­schrei­tun­gen führen.

Dass wir einen rapi­den Ver­trau­ens­ver­lust der Pres­se, der frü­he­ren ‚vier­ten Gewalt,‘ erle­ben, ist nicht neu. Nicht nur auf die­sem Blog lehrt einen der Ver­gleich des sich immer wei­ter ver­en­gen­den Mei­nungs­kor­ri­dors der Pres­se mit den Fak­ten und mit den Mei­nun­gen von vor nur weni­gen Wochen das Grau­sen. Auch die Wis­sen­schaft erlebt eine sol­che Ver­en­gung. Beson­ders deut­lich wur­de das schon seit eini­ger Zeit an den Kli­ma­wis­sen­schaf­ten, wo Erkennt­nis­in­ter­es­se und Akti­vis­mus nicht immer sau­ber getrennt wur­den. Wenn das jetzt auch noch die Medi­zin betrifft, dann kom­men wir in eine noch gefähr­li­che­re Zone.

In den Ver­ei­nig­ten Staa­ten wur­de ein von rund drei­zehn­hun­dert Men­schen, die nach eige­ner Dar­stel­lung Medi­zi­ner und Ange­hö­ri­ge des Gesund­heits­we­sen sei­en, unter­zeich­ne­ter offe­ner Brief ver­öf­fent­licht, indem sie die Pro­tes­te, die sich am Tod von Geor­ge Floyd ent­zün­det hat­ten, für medi­zi­nisch dring­li­cher erklä­ren, als ein durch sol­che Mas­sen­auf­läu­fe mög­li­cher­wei­se ver­ur­sach­tes Über­tra­gungs­ri­si­ko von Covid-19. „Die Medi­zi­ner behan­deln wie­der den Volks­kör­per“ weiterlesen

Das Recht auf Plün­de­rung ist unantastbar

Noch so eine Sache, die man sich nicht aus­den­ken kann. Eine Dame äußert sich aus­ge­spro­chen grup­pen­be­zo­gen men­schen­feind­lich, weil Ara­ber ihr das Recht ver­wei­gern, ihre Läden aus­zu­plün­dern. Sie beschwert sich, dass die zu plün­dern­de Ware bil­li­ger Chi­na­kram und ohne­hin ver­si­chert sei, dass Ara­ber kei­ne Bür­ger sei­en, usw. Gleich­zei­tig illus­triert die Sze­ne, wie man wirk­lich den Frie­den erhält. Aber hören Sie selbst zu:

[Nach­trag, 10. Juni 2020: Dafür ist es nun zu spät. Das Video wur­de gesperrt. Eigent­lich scha­de, denn es war interessant.]

https://youtu.be/TynqK1TX4zI

Ami go home, und bleib gefäl­ligst da!

Die Grü­nen bezeich­nen den ame­ri­ka­ni­schen Prä­si­den­ten wegen des ange­kün­dig­ten Trup­pen­ab­zugs als „trans­at­lan­ti­schen Geis­ter­fah­rer.“ Ist das nicht das, was die Grü­nen immer woll­ten? Die Links­par­tei ist da konsequenter.

Die Grü­nen hat­ten schon immer ein Pro­blem mit dem trans­at­lan­ti­schen Bünd­nis. So weit, so schlecht. Nun aber wird es ver­wir­rend: Auf die Ankün­di­gung (ob ernst gemeint oder nicht) des ame­ri­ka­ni­schen Prä­si­den­ten, knapp zehn­tau­send ame­ri­ka­ni­sche Sol­da­ten aus Deutsch­land zu ver­le­gen, bezeich­ne­te Tobi­as Lind­ner, ver­tei­di­gungs­po­li­ti­scher Obmann der Grü­nen-Frak­ti­on im Bun­des­tag, den Prä­si­den­ten als „transatlantische[n] Geis­ter­fah­rer.“

Wie jetzt? Jahr­zehn­te­lang woll­te man die NATO, die ame­ri­ka­ni­sche Trup­pen­prä­senz, die West­bin­dung und den deut­schen Bei­trag zur NATO kür­zen oder abschaf­fen, und eine Reduk­ti­on der ame­ri­ka­ni­schen Prä­senz ist dann doch nicht recht? „Ami go home, und bleib gefäl­ligst da!“ weiterlesen

Sip­pen­haft und Verzonung

Der Fuß­ball­spie­ler Alek­sand­ar Katai wur­de wegen angeb­lich ras­sis­ti­scher und sofort zurück­ge­nom­me­ner Äuße­run­gen sei­ner Frau von sei­nem Ver­ein her­aus­ge­schmis­sen. Das erin­nert an die DDR. Die Men­schen wer­den vor­sich­ti­ger wer­den, sich aber dar­an erin­nern, dass man in der Wahl­ka­bi­ne allei­ne ist.

Der Fuß­ball­club (im Sin­ne des euro­päi­schen Fuß­balls) Lox Ange­les Gala­xy hat sich von sei­nem Spie­ler Alek­sand­ar Katai angeb­lich ein­ver­nehm­lich getrennt, ihn prak­tisch gese­hen ver­mut­lich raus­ge­schmis­sen, weil sei­ne Frau Tea sich auf Insta­gram ras­sis­tisch geäu­ßert habe. „Sip­pen­haft und Ver­zo­nung“ weiterlesen

Der Gespie­gel­te Stürmer

Der Spie­gel erreicht mit sei­nem aktu­el­len Titel­blatt, das Prä­si­dent Trump als Feu­er­teu­fel dar­stellt, einen neu­en Tief­punkt sei­ner Geschich­te. Die sti­lis­ti­sche Ähn­lich­keit mit einem ande­ren, glück­li­cher­wei­se nicht mehr erschei­nen­den Blatt springt in die Augen.

Man glaubt es kaum, aber nach dem Relo­ti­us-Skan­dal kann es mit dem Spie­gel noch wei­ter abwärts gehen und geht es abwärts, in rasan­tem Tem­po. Das hier ist sein neu­es Titelblatt:

Spie­gel, Titel­blatt, 24/2020

Wir haben einen Prä­si­den­ten Trump in sei­nem Büro, bren­nen­des Streich­holz in der Hand, und dahin­ter die Ver­damm­ten die­ser Erde beim Demons­trie­ren und eine bren­nen­de Stadt. Titel: „Der Feu­er­teu­fel“. Unter­ti­tel: „Ein Prä­si­dent setzt sein Land in Brand“. „Der Gespie­gel­te Stür­mer“ weiterlesen

Der Schwar­ze Kanal sen­det wie­der, das Volk sieht es anders

Ein Kom­men­tar in den Tages­the­men zu Prä­si­dent Trumps Vor­schlag eines Trup­pen­ein­sat­zes erin­nert in Inhalt und Ton schwer an den Schwar­zen Kanal Karl-Edu­ard von Schnitz­lers. Eine gro­ße Zahl von Ame­ri­ka­nern sieht es im Umfra­gen anders. Mit deren Lebens­rea­li­tät hat die deut­sche öffent­lich-recht­li­che Bericht­erstat­tung wenig zu tun.

Der Twit­ter-Benut­zer Chlod­wig, und auch ande­re, bemerk­ten eine auf­fal­len­de Ähn­lich­keit in Ton­fall und Inhalt eines Kom­men­tars des ARD-Kor­re­spon­den­ten Ste­fan Nie­mann in den Tages­the­men mit denen des Schwar­zen Kanals des DDR-Fern­se­hens: „Der Schwar­ze Kanal sen­det wie­der, das Volk sieht es anders“ weiterlesen

Mer­kel bekennt Farbe

In zwei Fern­seh­in­ter­views bringt die Bun­des­kanz­le­rin einen Ban­ner­spruch, VWL für Anfän­ger und eine Vor­weg­nah­me eines Straf­ur­teils. Wie die Kanz­le­rin wohl ent­spre­chen­de Kom­men­ta­re Trumps fin­den würde?

Die Bun­des­kanz­le­rin äußer­te sich in der ARD-Sen­dung ‚Far­be beken­nen‘ und einer wei­te­ren im ZDF zu aller­lei The­men. Drei ihrer Sprü­che möch­te ich mir herausgreifen:

„Men­schen müs­sen kau­fen können“

Ich kann mir nicht hel­fen, aber das wäre doch ein pas­sen­der Spruch, den man schon der anmu­ti­gen Alli­te­ra­ti­on Mama Mer­kels wegen auf gro­ßen Spruch­bän­dern über den Super­märk­ten auf­hän­gen und damit DDR und Bun­des­re­pu­blik, Sozia­lis­mus und Markt­wirt­schaft in schöns­ter Wei­se ver­ei­nen könn­te. „Mer­kel bekennt Far­be“ weiterlesen

Mad Dog Bellt

Der ehe­ma­li­ge Ver­tei­di­gungs­mi­nis­ter James Mat­tis hat im Atlan­tic einen gegen Prä­si­dent Trump gerich­te­ten Brief ver­öf­fent­licht, in dem er Trump beschul­digt, die Gesell­schaft zu spal­ten. Mat­tis sel­ber ist aber kein Kind von Trau­rig­keit, und die Spal­tun­gen, von denen Trumps Wie­der­wahl pro­fi­tie­ren könn­te, exis­tier­ten schon vor fünf­zig Jahren.

Donald Trump hat bekann­ter­ma­ßen ein Talent dafür, sich im öffent­li­chen Streit von Mit­ar­bei­tern zu tren­nen. Nun ist der ehe­ma­li­ge Gene­ral und ehe­ma­li­ge Ver­tei­di­gungs­mi­nis­ter James Mat­tis dran, der im Maga­zin The Atlan­tic (das sich frü­her mit Lite­ra­tur beschäf­ti­ge, heu­te mit links­ge­rich­te­ter Nabel­schau) einen gegen Donald Trump gerich­te­ten Brief ver­öf­fent­licht hat.

Mat­tis, Spitz­na­me Mad Dog, wirft Trump vor, der ers­te Prä­si­dent sei­ner Lebens­span­ne, also seit 1950, zu sein, „der nicht ver­sucht, die Ame­ri­ka­ner zu ver­söh­nen – der nicht ein­mal so tut, als ob er es ver­su­che.“ Er stellt sich hin­ter die Pro­tes­te und meint, „wir dür­fen uns nicht von einer klei­nen Zahl von Geset­zes­bre­chern ablen­ken las­sen.“ Man­che der­je­ni­gen, deren Fami­li­en­mit­glie­der ermor­det wur­den, deren Geschäf­te, die ihr Lebens­werk und ‑unter­halt sind, geplün­dert und abge­brannt wur­den, dürf­ten das anders sehen, aber gut, Mat­tis wohnt ver­mut­lich in einer siche­ren Gegend. „Mad Dog Bellt“ weiterlesen

Zwei­er­lei Maß

Die FAZ bewer­tet die Angrif­fe von Diet­zen­bach und die in ame­ri­ka­ni­schen Städ­ten sehr unter­schied­lich. Man will sich gar nicht aus­ma­len, wie die Redak­teu­re auf sol­che Vor­gän­ge vor ihrer Haus­tür regie­ren wür­den und wen sie dann wäh­len würden.

Es gibt im Ame­ri­ka­ni­schen einen Spruch, dass ein Lin­ker ein Rech­ter sei, der noch nicht bru­tal über­fal­len wur­de. Das ist ver­kürzt, aber es fällt doch sehr ins Auge, wie Tei­le der Medi­en mor­den­de und bren­nen­de Hor­den je nach Ent­fer­nung vom eige­nen Wohn­ort anders bewer­ten. „Zwei­er­lei Maß“ weiterlesen

Links oder Rechts?

Goog­le Trans­la­te über­setzt „far-left anar­chist“ als „rechts­extre­mer Anar­chist“. Künst­li­che Intel­li­genz soll natür­li­che Intel­li­genz imi­tie­ren, aber bei hin­rei­chen­der Ver­brei­tung natür­li­cher Dumm­heit schaf­fen wir uns künst­li­che Dummheit.

Oft sind es die klei­nen Din­ge im Leben, die Auf­schluss über mäh­li­che und des­we­gen oft über­se­he­ne Ent­wick­lun­gen geben. Wenn man bei Goog­le Trans­la­te die Phra­se „far-left anar­chist“ ins Deut­sche über­setzt haben will bekommt man fol­gen­des Result (ges­tern, und gera­de eben über­prüft und immer noch so): „Links oder Rechts?“ weiterlesen