In der Psychologie gibt es den Begriff der Ambivalenz, der einen Zustand der Zerrissenheit zwischen zwei gegenteiligen Emotionen in Bezug auf eine Sache bezeichnet. Damit ist die Ambivalenz gerade keine Gleichgültigkeit, sondern führt zu einem eher unproduktiven dauernden Abarbeiten an einer Sache. Im Extremfall kann das pathologisch werden, beispielsweise wenn ein abgewiesener Liebhaber eine Person gleichzeitig liebt und hasst und darüber gar noch gewalttätig wird.
Nicht anders kann man sich den Umgang des deutschen Politikbetriebs mit der Ankündigung der Verringerung der amerikanischen Truppenpräsenz erklären. Jahrzehntelang war „Ami go home!“ die Forderung der Gegner des transatlantischen Bündnisses. Jetzt, wo der Ami genau das tun will, ist das auch nicht recht, aber mit ihm und seinen Waffen etwas zu tun haben will man auch nicht.
Die Frage der deutschen Sicherheit vor militärischen Angriffen ist eine Frage der Machtbalance gegen Russland
Von Katrin Göring-Eckardt kam der Spruch: „Es wäre besser, die Amerikaner würden ihre Atomwaffen aus Deutschland und Europa abziehen als ihre Soldaten.“ Nun ist die nukleare Teilhabe, bei der Waffensysteme der Partner die nukleare Munition der Amerikaner ins Ziel bringen würden, zwar ein teures Symbolprojekt, aber Europa und insbesondere Deutschland ist doch abhängig von dem nuklearen Schild der Amerikaner. „Schütze uns , Du böser Mann!“ weiterlesen