NYC: 15% der wer­den­den Müt­ter Corona-positiv

An zwei New Yor­ker Kran­ken­häu­sern wur­den alle wer­den­den Müt­ter, die zwecks Geburt die Kran­ken­häu­ser auf­such­ten, auf SARS-CoV‑2 getes­tet. Vom 22. März bis zum 4. April fie­len 16% der Tests posi­tiv aus, 2% mit Sym­pto­men und 14% ohne. Die Tests waren PCR, spra­chen also nur auf eine akti­ve Infek­ti­on an, nicht auf eine bereits durch­ge­mach­te. Wenn man davon aus­geht, dass ohne Rou­ti­ne­tests vor­wie­gend Pati­en­ten mit erheb­li­chen Sym­pto­men getes­tet wor­den wären, dann sprä­che das für eine sehr hohe Dun­kel­zif­fer in die­ser demo­gra­phi­schen Grup­pe – die logi­scher­wei­se jün­ger und weib­li­cher ist als ande­re – von mehr als Fak­tor 10. „NYC: 15% der wer­den­den Müt­ter Coro­na-posi­tiv“ weiterlesen

Er schlägt den Takt mit dem Ham­mer: Trump nimmt „voll­stän­di­ge Befug­nis“ in Anspruch

Prä­si­dent Trump hat vol­ler Wut mit dem Spiel­zeug­ham­mer auf das Glo­cken­spiel gehauen

Es ist nicht mei­ne Ange­wohn­heit, auf Prä­si­dent Trump her­um­zu­ha­cken. Heu­te hat er sich aber eine Pres­se­kon­fe­renz geleis­tet, die schier gar unglaub­lich war, und nahm eine „voll­stän­di­ge Befug­nis“ („the aut­ho­ri­ty is total“) für Rege­lun­gen zur Coro­na-Kri­se in Anspruch:

Auf die Fra­ge, ob irgend­ei­ner der 50 Gou­ver­neu­re der Staa­ten das auch so sehe, ant­wor­te­te er, das habe er nicht, weil er das nicht zu fra­gen brau­che. „Er schlägt den Takt mit dem Ham­mer: Trump nimmt „voll­stän­di­ge Befug­nis“ in Anspruch“ weiterlesen

Bea­te Bah­ner in der Psych­ia­trie: Back in the USSR?

Der Miss­brauch der Psych­ia­trie zur Ent­sor­gung von Dis­si­den­ten hat eine extrem ungu­te Geschich­te in der Sowjet­uni­on, und man kann sich im Fall Bah­ner des Ver­dachts, dass wir in die­se Rich­tung abglei­ten, schlecht erwehren

Laut der Rhein-Neckar-Zei­tung soll Rechts­an­wäl­tin Bea­te Bah­ner, die ja mit einem weit­rei­chen­den Antrag auf eine einst­wei­li­ge Ver­fü­gung gegen die „Coro­na-Ver­ord­nun­gen“ der Län­der vor dem Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt geschei­tert ist, in einer psych­ia­tri­schen Kli­nik unter­ge­bracht wor­den sein. Sie sol­le „einen sehr ver­wirr­ten Ein­druck“ gemacht haben.

Frau Bah­ners Kern­an­lie­gen ist nicht offen­sicht­lich falsch oder unsinnig

Es kann natür­lich sein, dass tat­säch­lich eine offen­sicht­li­che Eigen- oder Fremd­ge­fähr­dung bestand, wel­che eine Ein­wei­sung recht­fer­tigt. Frau Bah­ners jüngs­te Aus­füh­run­gen auf ihrer Web­site wir­ken in der Tat etwas inko­hä­rent. Soll­te eine sol­che Gefähr­dung aber nicht über jeden Zwei­fel erha­ben sein, dann haben sich die für die Ein­wei­sung Ver­ant­wort­li­chen auf ganz dün­nes Eis bege­ben und set­zen sich dem Risi­ko aus, dass die Bür­ger in ihrem Vor­ge­hen tota­li­tä­re Metho­den wie­der­erken­nen, für die sonst eigent­lich die Sowjet­uni­on bekannt war. „Bea­te Bah­ner in der Psych­ia­trie: Back in the USSR?“ weiterlesen

Gan­gelt-Stu­die: Zäh­lung nach Haus­hal­ten korrekt?

Krau­se disst Stre­eck. Wer hat in der Zäh­lung der Gan­gelt-Stu­die nach Per­so­nen oder Haus­hal­ten recht? 

Wis­sen­schaft wird die­ser Tage fast schon aus­ge­tra­gen wie Batt­le Rap. Am Grün­don­ners­tag wur­de von einem Team um Prof. Hen­drik Stre­eck eine Kurz­zu­sam­men­fas­sung von Teil­ergeb­nis­sen einer sero­lo­gi­schen Stu­die zu durch­ge­mach­ten SARS-CoV-2-Infek­tio­nen in Gan­gelt her­aus­ge­ge­ben, samt zuge­hö­ri­ger Pres­se­kon­fe­renz, die dann von Prof. Chris­ti­an Dros­ten und Prof. Gérard Krau­se, wie die Rap­per sagen wür­den, gedisst wur­de, eben­falls in Form einer Pres­se­kon­fe­renz. (Hin­ter­grün­de und Erklä­run­gen dazu gibt es z.B. hier.) Wis­sen­schaft als Batt­le Rap ist viel­leicht eine ungu­te Ent­wick­lung, aber wir wol­len uns hier ein­mal einen ein­zel­nen Punkt her­aus­grei­fen, der kei­ne spe­zi­el­len Kennt­nis­se der Viro­lo­gie vor­aus­setzt, aber als einer der wich­tigs­ten bezeich­net wur­de, das Tes­ten und Zäh­len meh­re­rer Per­so­nen in einem Haus­halt. War das kor­rekt oder nicht? „Gan­­gelt-Stu­­die: Zäh­lung nach Haus­hal­ten kor­rekt?“ weiterlesen

Die Mas­ke als Wil­le und Vorstellung

Wenn unse­re Poli­ti­ker sich mit falsch ange­leg­ten Mas­ken, im Fal­le von Herrn Laschet einer komisch falsch ange­leg­ten Mas­ke, ablich­ten las­sen, was will uns das sagen? Wis­sen sie es nicht besser?

Poli­ti­ker tra­gen bei medi­en­wirk­sa­men Auf­trit­ten gewis­sen­haft Gesichts­mas­ken. Gewis­sen­haft inso­fern es das Fak­tum des Tra­gens betrifft, aber ger­ne der Bequem­lich­keit hal­ber mit frei­er Nase getra­gen, was die Wir­kung zu erheb­li­chen Tei­len unter­gräbt. Was wol­len sie uns damit sagen?

Die FAZ hat einen Bei­trag mit einem Bild von Minis­ter­prä­si­dent Laschet, der sei­ne Mas­ke gleich ganz unter die Nase gescho­ben hat, so dass bei Nasen­at­mung gar kei­ne Fil­ter­wir­kung erzielt wer­den kann:

Der Spie­gel bringt ein Bild des spa­ni­schen Minis­ter­prä­si­den­ten Pedro Sán­chez, des­sen Mas­ke immer­hin noch über die Nase geht „Die Mas­ke als Wil­le und Vor­stel­lung“ weiterlesen

Grün­don­ners­tag und Kar­frei­tag bei Mosers

Der Kir­chen­be­such muss­te lei­der abge­sagt wer­den, aber es gab natür­lich Maul­ta­schen. Für Nicht­schwa­ben: Es wird gesagt, dass der lie­be Gott das Fleisch in der Fül­lung nicht sehe, wodurch man auch an den höchs­ten Fei­er­ta­gen der Fas­ten­zeit Fleisch essen konn­te – mei­ne sind aller­dings ohne­hin vege­ta­risch. „Grün­don­ners­tag und Kar­frei­tag bei Mosers“ weiterlesen

„Immu­ni­täts­li­zenz“ und „Coro­na­par­ties“

Sobald Anti­kör­per­tests hin­rei­chen­der Spe­zi­fi­tät für CoV zur Ver­fü­gung ste­hen, ergibt sich ein schwer auf­zu­lö­sen­der Kon­flikt zwi­schen der Frei­heit mut­maß­lich Immu­ner und uner­wünsch­ten Anreizen

Die FAZ berich­tet von Über­le­gun­gen, eine „Immu­ni­täts­li­zenz“ ein­zu­füh­ren, mit­tels derer man Men­schen bestä­ti­gen könn­te, Anti­kör­per gegen SARS-CoV‑2 zu besit­zen, des­we­gen ver­mut­lich immun zu sein, und mit­tels derer die Betrof­fe­nen dann von den Ein­schrän­kun­gen der „Maß­nah­men“ wie­der frei wer­den könn­ten. Damit kommt man in einen Kon­flikt, der kei­ne ein­fa­che Lösung hat.

Einer­seits wer­den mut­maß­lich Immu­ne drin­gendst gebraucht, zuvör­derst in den Gesund­heits­be­ru­fen, aber auch in der Wirt­schaft all­ge­mein. Gleich­zei­tig erscheint es mit zuneh­men­der Dau­er der „Maß­nah­men“ immer schwie­ri­ger, Men­schen, die nach Stand der Wis­sen­schaft kaum ange­steckt wer­den oder jeman­den anste­cken kön­nen, mas­siv in ihren Grund­rech­ten ein­zu­schrän­ken. „„Immu­ni­täts­li­zenz“ und „Coro­na­par­ties““ weiterlesen

Coro­nabonds: Kei­ne Eini­gung, son­dern Dauerstreit

Bürg­schaf­ten füh­ren zu Res­sen­ti­ments, nicht nur im Fami­li­en­kreis. Ein bes­se­res Mit­tel zu För­de­rung natio­na­ler Res­sen­ti­ments und des Has­ses als Coro­nabonds kann man sich kaum aus­den­ken. Ein Geschenk ist eine bes­se­re Idee als eine Bürgschaft.

Mit etwas Lebens­er­fah­rung weiß man es: Kaum etwas bie­tet so viel Gele­gen­heit für bit­ters­ten Streit wie die Über­nah­me von Bürg­schaf­ten für Kre­di­te. Das gilt im Fami­li­en­kreis, unter Freun­den, und, ja, auch unter Staaten.

Der Bür­ge hat ein berech­tig­tes Inter­es­se dar­an, den Lebens­wan­del des Schuld­ners zu über­wa­chen und ihn zu einem soli­den Wirt­schaf­ten anzu­hal­ten, das sei­ne Fähig­keit, die Kre­di­te zu bedie­nen, erhält und för­dert. Beim Schuld­ner dage­gen weckt die­se Über­wa­chung natür­li­cher­wei­se Res­sen­ti­ments. „Coro­nabonds: Kei­ne Eini­gung, son­dern Dau­er­streit“ weiterlesen

Kon­takt­sper­re – Ein Wort und sei­ne Renaissance

Stellt man bei Goog­le Trends Suchen nach dem Wort „Kon­takt­sper­re“ dar, ergibt sich fol­gen­des Bild:

„Kon­takt­sper­re“: Ein Wort, das bis zum 21. März wohl fast aus­schließ­lich im Zusam­men­hang mit his­to­ri­schem Inter­es­se an der RAF gesucht wur­de, „Kon­takt­sper­re – Ein Wort und sei­ne Renais­sance“ weiterlesen

„Die Beatmung der Covid-19-Pati­en­ten ist häu­fig medi­zi­nisch nicht gerechtfertigt“

Die Sinn­haf­tig­keit von Intu­ba­ti­on und Beatmung vie­ler Covid-19-Pati­en­ten wird von Exper­ten ange­zwei­felt. Wäre es sinn­voll, eine viel leich­ter zu rea­li­sie­ren­de erheb­li­che Auf­wuchs­fä­hig­keit der Kapa­zi­tät für Sau­er­stoff­the­ra­pie mit frei­er Atmung aufzubauen?

Die FAZ hat einen Arti­kel, in dem der Pneu­mo­lo­ge Tho­mas Vos­haar sich gegen das vor­schnel­le Beatmen von COVID-19 Pati­en­ten aus­spricht, sogar den Ver­dacht äußert, dass der Tod in man­chen Fäl­len nicht trotz son­dern wegen der Intu­ba­ti­on ein­tre­te. Ich ver­ste­he von der Pneu­mo­lo­gie nichts, aber es scheint jeden­falls unbe­strit­ten so zu sein, dass ein erheb­li­cher Teil der behand­lungs­pflich­ti­gen Pati­en­ten mit frei­em Atmen von Sau­er­stoff behan­delt wer­den kann, und wenn Vos­haar rich­tig liegt, dann könn­te der Anteil, bei dem Intu­ba­ti­on nötig oder auch nur hilf­reich ist, gerin­ger sein als gedacht. Dar­aus ergibt sich die Fra­ge, ob man Auf­wuchs­fä­hig­keit nicht eher bei der Ver­sor­gung mit frei geat­me­tem Sau­er­stoff als bei der inten­si­ven Beatmung schaf­fen soll­te. „„Die Beatmung der Covid-19-Pati­en­­ten ist häu­fig medi­zi­nisch nicht gerecht­fer­tigt““ weiterlesen