Karl Lauterbach will eine „Impfpflicht“ und glaubt gleichzeitig nicht daran, dass man gegen Covid-19 eine längerfristige Immunität aufbaue. Das kann man eigentlich nur so verstehen, dass er auch eine regelmäßige Nachspritzpflicht alle paar Monate will. Das wiederum sollte man ehrlich kommunizieren, bevor man über eine „Impfpflicht“ auch nur redet.
Ich habe mir über Thanksgiving einmal die Twitter-Verlautbarungen des Dr. Karl Lauterbach angeschaut, eines Politikers, der in dieses Medium noch mehr verliebt ist als Donald Trump es war. Da fiel mir ein interessanter Tweet vom Dienstag auf, bei dem sich mir sofort die Frage aufdrängte, wie oft er uns eigentlich gerne zwangsweise durchimpfen möchte:
Es soll also die Immunität nach einer Infektion mit SARS-CoV‑2, gar einer Erkrankung mit Covid-19, nicht lange anhalten. Insofern die Impfungen eine Immunantwort gegen dasselbe Spike-Protein nach grob demselben Mechanismus erzeugen wie eine Infektion auch, läge es nahe, dass wenn das stimmt auch der Schutz durch die Impfungen nicht lange anhält. „Nachspritzen für immer?“ weiterlesen
Die FAZ schreibt, Tino Chrupallas Anhänger wollten den „nationaldeutschen Sozialstaat“. Eine besonders feine Form der Verleumdung, die Nazi suggeriert und doch nur den Konsens des Grundgesetzes benennt.
Die FAZ leistet sich eine Verleumdung der besonders verfeinerten Art. Im Artikel „Ein Malermeister fällt aus der Rolle“ behauptet Justus Bender, dass Tino Chrupallas Anhänger einen „nationaldeutschen Sozialstaat“ wollten. Nun ist dem Wortklang nach vollkommen klar, welche Assoziation gewünscht ist: vom „nationaldeutschen Sozialstaat“ zum „Nationalsozialisten“ ist es nicht weit.
Inhaltlich ist der „nationaldeutsche Sozialstaat“ natürlich vom Grundgesetz vorgesehen. In der Präambel ist es „das Deutsche Volk“, das sich „dieses Grundgesetz gegeben“ hat, und eben nicht ein anderes Volk, auch nicht kein Volk. „„Nationaldeutscher Sozialstaat““ weiterlesen
Der Focus lehrt den korrekten „Sex während Ramadan“ derweil Dyson einen Ventilator namens „Cool Formaldehyde“ bewirbt. Kann man das rauchen?
Ich habe mich bei Ihnen schon wieder für meine Stille zu entschuldigen. Wie es so ist, das Leben passiert und manches mus man dann hintanstellen. Mir sind heute allerdings zwei Stilblüten begegnet, die so durchgeknallt sind, dass sie auch ohne großen Kommentar der Dokumentation des Wahnsinns unserer Zeit dienlich sein mögen.
„Sex während Ramadan“
Der Focus bringt in seiner Rubrik für „Praxistipps“ einen Artikel ‚Sex während Ramadan: Was Sie darüber wissen sollten‘ mit zahlreichen nützlichen Hilfestellungen. Ich frage mich nun, wer da die Zielgruppe für derartige „Praxistipps“ sein soll. Damit es für die eigenen „Praxis“ überhaupt relevant ist, muss ma ja Muslim sein, dazu noch einer, der versucht, irgendwie religiöse Vorschriften einzuhalten. Gleichzeitig muss man aber auch völlig ahnungslos bezüglich der Vorschriften der eigenen religiösen Tradition sein, und dann noch ein schon in der optischen Aufmachung seit den besseren Tagen auf Papier ziemlich heruntergekommenes Blatt mit Boulevardtendenzen als sinnvolle religiöse Autorität ansehen, und nicht beispielsweise den freundlichen Imam. Bringt Al Jazeera nächstes Jahr einen Artikel zum korrekten Bauen von Osterfeuern? „Durchgeknallt…“ weiterlesen
Nancy Pelosi hat George Floyd für sein Selbstopfer für die Gerechtigkeit gedankt. Das ist absurd und höhnisch.
Nancy Pelosi, Sprecherin der amerikanischen Repräsentantenhauses, hat in einer erstaunlichen Ansprache den absurden Heldenkult um George Floyd auf eine neue Stufe gehoben:
„Danke, George Floyd, dass Sie Ihr Leben für die Gerechtigkeit geopfert haben“, sagte sie. Alles an diesem Satz ist absurd. George Floyd hat sich nicht im Sinne eines willentlichen Einsatzes „geopfert“ und schon gar nicht für die Gerechtigkeit.
Floyd wollte kein Märtyrer sein
Derek Chauvin, einer der Polizisten bei George Floyds verhängnisvoller Festnahme, wurde gestern wegen gleich dreier von ihm bei dieser Festnahme begangener Tötungsdelikte verurteilt. Wie das im nahezu sicher anschließenden Revisionsprozess weitergehen wird muss man abwarten, aber es ist doch bemerkenswert, dass die drei Schuldsprüche wegen derselben Tat sich in gewissem Maße widersprechen. So oder so, George Floyd wurde demnach zum Opfer mindestens einer übermäßigen Brutalität Chauvins. Dass Floyd dagegen „sich geopfert“ hätte, würde ja voraussetzen, dass er die Situation und seinen Tod absichtlich herbeigeführt hätte. Absolut nichts in dem berühmten Video der Festnahme und in dem folgenden Prozess deutet darauf hin. Floyd hat zuerst Krawall gesucht und dann um Luft und nach seiner Mama gewinselt, aber zu keinem Zeitpunkt hat er irgendetwas gesagt oder getan, das darauf hindeuten würde, dass er zum Märtyrer für eine neue soziale Bewegung werden wollte. „Der Verbrecher als Sakralgestalt“ weiterlesen
Das neue Wort ‚Corona-Gegner‘ ergibt nur dann einen Sinn, wenn man unter ‚Corona‘ weder ein Virus noch eine Krankheit, sondern eine Lebenseinstellung versteht.
Die FAZ berichtet unter der Überschrift ‚Demonstranten blockieren Autokorso der Corona-Gegner‘. Die Sprache des Titels scheint mir dabei interessanter als der Inhalt. Mit ‚Corona-Gegner‘ ist offensichtlich nicht jemand gemeint, der im Unterschied zu Virusfreunden für eine Bekämpfung von Infektionskrankheiten ist. Mithin bezeichnet, soll der Begriff irgendeinen Sinn ergeben, ‚Corona‘ mittlerweile weder ein Virus noch eine Krankheit, sondern ein Paket von ‚Maßnahmen‘ und eine Lebenseinstellung, welche diese Maßnahmen begrüßt und enthusiastisch an ihnen teilnimmt. „Wort des Tages: ‚Corona-Gegner‘“ weiterlesen
Die Vermischung von geheimpolizeilichem Vorgehen und Wahlkampf gegen die AfD erinnert an die übelsten Zeiten unserer Geschichte. Auch nur der Eindruck, dass es wieder in eine ähnliche Richtung gehe, muss zwangsläufig der freiheitlich-demokratischen Grundordnung schwereren Schaden zufügen als es die AfD je könnte.
Parteipolitische Kontroversen kann man mit politischen Argumenten austragen oder auf andere Weise. Ausgerechnet der Vorsitzende des Parlamentarischen Kontrollgremiums für die Geheimdienste, Roderich Kiesewetter von der CDU, ließ es sich nicht nehmen, recht unverhohlen die zweite Methode auszuprobieren. Ein halbes Jahr vor der Bundestagswahl hat er die Mitglieder der AfD, welche immerhin die größte Oppositionsfraktion im Bundestag stellt, anlässlich der Einstufung ihrer Partei zum Verdachtsfall zum Parteiaustritt aufgefordert. Aus dem Munde eines Mannes, der eigentlich die Geheimdienste gegen politische Inanspruchnahme oder Verselbständigung überwachen soll, wirkt das wie ein Angebot des Paten, welches der Empfänger nicht ablehnen kann. Dazu kommentieren Staatsrechtsprofessoren schon, dass sich Beamte und insbesondere solche, die es werden wollen, eine Mitgliedschaft gut überlegen sollten. Für Piloten, Waffenbesitzer usw. dürfte ähnliches gelten. „Schild und Schwert der Partei“ weiterlesen
Das Echo in den deutschen Medien auf Präsident Bidens Angriff in Syrien unterscheidet sich erstaunlich von demjenigen auf vergleichbare Angriffe Donald Trumps.
Wenn zwei dasselbe tun, dann ist es noch lange nicht das Gleiche. Der neue amerikanische Präsident Joe Biden hat nach einem Monat im Amt einen Luftschlag gegen Einrichtungen der Hisbollah in Syrien führen lassen. Die Berichterstattung darüber steht in seltsamen Gegensatz zu derjenigen über einen vergleichbaren Schlag Donald Trumps, der sich damit aber immerhin etwas länger Zeit lies.
Bei Trumps Angriff brachte der Spiegel einen Artikel, der zwar im Vergleich zur sonstigen nahezu an den Stürmer erinnernden Hetze gegen diesen Präsidenten noch maßvoll war, aber eine deutlich negative Perspektive einnahm und kritische Fragen stellte. Die Frage des Spiegels nach den Zielen des Angriffs, nachdem eine kleinere Zahl Toter und begrenzte Sachschäden Herrn Assad kaum ernsthaft beeindrucken werden, war sogar richtig und legitim. Dann ging es aber gleich weiter, wenn auch nur im Zitat: „Die ganze Angelegenheit könnte ‚ein Trick‘ der Russen zugunsten Trumps gewesen sein, ‚um die Story zu killen, dass er mit Putin im Bett liegt‘, mutmaßte der MSNBC-Kommentator Chris Matthews.“ Diese Verschwörungstheorie war gleichermaßen unbegründet wie unverschämt. „Wenn zwei dasselbe tun…“ weiterlesen
Orwellianisch: Robert Habeck warnt vor der Umwandlung der Demokratie in die Volksherrschaft. Das kann man eigentlich nicht anders verstehen, als dass die Demokratie keine solche sein solle.
Robert Habeck hat ein Vorwort zu einer Neuausgabe von ‚1984‘ geschrieben. Damit haben sich andere Leute länger auseinandergesetzt, als ich es Ihnen und mir antun kann und will, ich habe mir auch zugegebenermaßen das Buch nicht besorgt, aber ich will mir nur eine einzige Formulierung herausgreifen, die viel aussagt. Herr Habeck warnt vor der finsteren Bewegung, die „Demokratie zu einer Volksherrschaft umbauen wolle.“ Das muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen.
Nun darf man sogar Herrn Habeck wohl hinreichende Kenntnisse des Altgriechischen zutrauen, um zu wissen, dass ‚Demokratie‘ wörtlich nichts anderes als Volksherrschaft bedeutet, genauso wie ‚Kleptokratie‘ die Herrschaft der Diebe bezeichnet oder ‚Ochlokratie‘ die Herrschaft des Pöbels. Wenn er also anderen Leuten, den Vorwurf macht, die Demokratie zur Volksherrschaft umbauen zu wollen, dann impliziert er damit, dass die gegenwärtige Demokratie keine Volksherrschaft, folglich gar keine Demokratie sei oder sein solle. Man kann es, nimmt man Herrn Habecks Warnung ernst, eigentlich gar nicht anders interpretieren, als dass das politische System Demokratie heißen, aber keine sein solle. „Robert Habeck und die Demokratie“ weiterlesen
Es gibt im Amerikanischen die Diagnose des ‚Trump Derangement Syndrom‘, die Trump-Störung, bei der sich Menschen in den absurdesten Anschuldigungen verlieren, wie böse Donald Trump sei. Der Schriftsteller Michael Cunningham leidet ganz offensichtlich darunter. In einem Interview mit der Welt erklärte er nämlich: „Trump hat Amerika nicht in einen Krieg geführt – doch aus den falschen Motiven.“ Zu so einer Aussage, verbunden mit einem Hitlervergleich Trumps, gehört dann doch eine erhebliche Störung normaler Gedankenvorgänge. Der eine hat den zweiten Weltkrieg samt Völkermord angefangen, und der andere hat als erster Präsident seit Richard Nixon sein Land in keinen neuen Krieg geführt – das macht in dieser verworrenen Gedankenwelt irgendwie Trump wie Hitler.
(Der Ehrlichkeit halber sei angemerkt, dass ich mir die Bezahlschranke zum vollen Interview nicht angetan habe. Der Anfang reicht.)