Wenn zwei dasselbe tun, dann ist es noch lange nicht das Gleiche. Der neue amerikanische Präsident Joe Biden hat nach einem Monat im Amt einen Luftschlag gegen Einrichtungen der Hisbollah in Syrien führen lassen. Die Berichterstattung darüber steht in seltsamen Gegensatz zu derjenigen über einen vergleichbaren Schlag Donald Trumps, der sich damit aber immerhin etwas länger Zeit lies.
Bei Trumps Angriff brachte der Spiegel einen Artikel, der zwar im Vergleich zur sonstigen nahezu an den Stürmer erinnernden Hetze gegen diesen Präsidenten noch maßvoll war, aber eine deutlich negative Perspektive einnahm und kritische Fragen stellte. Die Frage des Spiegels nach den Zielen des Angriffs, nachdem eine kleinere Zahl Toter und begrenzte Sachschäden Herrn Assad kaum ernsthaft beeindrucken werden, war sogar richtig und legitim. Dann ging es aber gleich weiter, wenn auch nur im Zitat: „Die ganze Angelegenheit könnte ‚ein Trick‘ der Russen zugunsten Trumps gewesen sein, ‚um die Story zu killen, dass er mit Putin im Bett liegt‘, mutmaßte der MSNBC-Kommentator Chris Matthews.“ Diese Verschwörungstheorie war gleichermaßen unbegründet wie unverschämt. „Wenn zwei dasselbe tun…“ weiterlesen