Die FAZ berichtet unter der Überschrift ‚Demonstranten blockieren Autokorso der Corona-Gegner‘. Die Sprache des Titels scheint mir dabei interessanter als der Inhalt. Mit ‚Corona-Gegner‘ ist offensichtlich nicht jemand gemeint, der im Unterschied zu Virusfreunden für eine Bekämpfung von Infektionskrankheiten ist. Mithin bezeichnet, soll der Begriff irgendeinen Sinn ergeben, ‚Corona‘ mittlerweile weder ein Virus noch eine Krankheit, sondern ein Paket von ‚Maßnahmen‘ und eine Lebenseinstellung, welche diese Maßnahmen begrüßt und enthusiastisch an ihnen teilnimmt.
Es ist dann diese Corona-Lebenseinstellung, sicher in ihrer Katastrophenbegeisterung nicht ganz ohne Verwandtschaft zum Klimaenthusiasmus der Vor-Corona-Zeit, welche durch Demonstrationen und deren gewaltsame Blockade verhandelt werden soll.
Eine Google-Sucher ergibt dann interessante weitere Verwendungen des neuen Begriffs: ‘ „Corona-Gegner“ müssen geächtet werden‘ bei der Mainpost. ‚Ohne Abstand: Hunderte Corona-Gegner demonstrieren in Nürnberg,‘ und gegen die geht ein ‚Bündnis Nazistopp‘ vor! Wer gegen ‚Corona‘ ist, der muss demnach ja ein Nazi sein; mithin wird ‚Corona‘ wohl irgendwo zwischen „Rotfront und Reaktion“ zu verorten sein, bleibt aber trotzdem in seiner Definition schwammig. Diese Schwammigkeit wiederum erlaubt es, dass die Antifa als Schlägertruppe zum Abstellen von Protest gegen die Politik einer formal bürgerlichen Regierung ausrückt, ohne dass allzu viele Leute diese Querfront bemerkenswert finden.
Ich möchte einen neuen Schlachtruf vorschlagen: ‚Wer nicht hüpft macht nicht Corona!‘