Ver­bie­ten! För­dern! Verbieten!

Nach­dem sie als Teu­fels­werk ver­bo­ten wur­den sol­len jetzt Heiz­pil­ze in der Gas­tro­no­mie staat­lich geför­dert wer­den. Das Gegen­teil von libe­ral ist, wenn etwas ent­we­der ver­bo­ten oder ver­pflich­tend ist, bis­wei­len mit will­kür­li­chem Wech­sel zwi­schen die­sen Kategorien.

Es ist nicht der ers­te April, und die FAZ berich­tet, dass jetzt ‚wegen Coro­na‘ die bis­her ver­fem­ten und ver­bo­te­nen Heiz­pil­ze in der Gas­tro­no­mie nicht nur erlaubt, son­dern ihre Anschaf­fung oder ihr Betrieb staat­lich geför­dert wer­den sollen.

Libe­ral ist, wenn man etwas in eige­nem Ermes­sen tun oder las­sen darf. Das Gegen­teil davon ist, wenn etwas ent­we­der ver­bo­ten oder ver­pflich­tend ist, bis­wei­len mit will­kür­li­chem Wech­sel zwi­schen die­sen Kate­go­rien. Klas­sisch ist im anti­li­be­ra­len Staat der Waf­fen­be­sitz und die Übung mit Waf­fen strengs­tens ver­bo­ten Aber nur so lan­ge bis man ein­ge­zo­gen wird, womit es ver­pflich­tend wird, viel­leicht sogar, damit in ande­re Län­der ein­zu­fal­len, die einem nichts getan haben. Nach der Ent­las­sung sind die Waf­fen dann wie­der strengs­tens ver­bo­ten, egal wie offen­sicht­lich zum Sport oder zu defen­si­ven Zwe­cken bestimmt. Nun geht es also mit den Heiz­pil­zen so, die vor kur­zem noch die Erde ver­brann­ten und uns jetzt den Virus­fluch vom Lei­be hal­ten sol­len, ver­mut­lich bis sie wie­der ver­bo­ten wer­den, und wer sich nicht dran hält, der bekommt es mit dem Ord­nungs­amt zu tun.

Dass die Din­ger nicht beson­ders effi­zi­ent sind, ist bekannt. Dass die Leu­te ger­ne mal im Win­ter im War­men drau­ßen sit­zen wol­len und die Bereit­stel­lung einer war­men Decke es nicht unbe­dingt tut, auch. (Jaga­tee wäre eine alter­na­ti­ve Lösung…)

In einer frei­en Gesell­schaft könn­te man ein­fach nega­ti­ve Exter­na­li­tä­ten über die Ener­gie­steu­ern regeln, danach aber die Bür­ger in Ruhe las­sen und sie sel­ber den Nut­zen gegen die Kos­ten, in wel­che die Exter­na­li­tä­ten ja bereits ein­ge­preist wur­den, abwä­gen las­sen. Bei der Fra­ge der Koh­len­stoff­emis­sio­nen läge das beson­ders nahe, denn unbe­strit­ten hat eine Ton­ne Koh­len­di­oxid aus einem Heiz­pilz exakt die­sel­ben Aus­wir­kun­gen auf das Kli­ma wie eine Ton­ne Koh­len­di­oxid aus jeder ande­ren Akti­vi­tät. Die­se Ein­sicht ist voll­kom­men unab­hän­gig davon, als wie pro­ble­ma­tisch man Koh­len­di­oxid­emis­sio­nen ein­schätzt. Es ist kein effi­zi­en­te­rer Mecha­nis­mus als der Preis, der Markt und die dezen­tra­le Ent­schei­dung sei­ner Teil­neh­mer bekannt, die Sache so zu steu­ern, dass die Emis­sio­nen da ent­ste­hen, wo sie den größ­ten Nut­zen brin­gen. So viel Frei­heit aber will man dem Michel offen­bar nicht zumuten.

Ein Gedanke zu „Ver­bie­ten! För­dern! Verbieten!“

  1. Man muss Ver­ständ­nis für unse­re domi­nan­te lin­ke Klas­se haben. „Libe­ral“ bedeu­tet eben gera­de für vie­le Jung-Lin­ke die völ­li­ge Frei­heit. Ihre eige­ne, selbst­ver­ständ­lich. Nicht die der ande­ren. Denn die der ande­ren, unbot­mäs­si­ge Din­ge zu sagen, könn­te ja ihre eige­ne Frei­heit – die der Lin­ken – ein­schrän­ken. Jeden­falls gefühls­mäs­sig. Es kann einem jun­gen Lin­ken nicht zuge­mu­tet wer­den, Wider­spruch ertra­gen zu müs­sen. Die Gene­ra­ti­on Snow­fla­ke könn­te ja Scha­den an ihren See­len neh­men. Also muss man ihnen maxi­ma­le Frei­heit zuge­ste­hen und die Frei­heit der ande­ren ein­schrän­ken. Wem das irgend­wie unver­nünf­tig und unlo­gisch vor­kommt, dem sei gesagt:
    Logik und Ver­nunft haben jahrzehnte‑, ach was, jahr­hun­der­te­lang, zur Unter­drü­ckung von frei­er Geschlechts­wahl, zur zwangs­wei­sen Lek­tü­re von bru­ta­ler Lite­ra­tur wie z.B. Shake­speare, und zu dem dum­men Vor­ur­teil, die west­li­che Zivi­li­sa­ti­on sei Stein­zeit­völ­kern über­le­gen, geführt. Also zu nichts Gutem.
    Wor­aus logisch und ver­nünf­tig folgt, dass Logik und Ver­nunft die Frei­heit des gemei­nen Lin­ken einschränken.
    Und des­halb tun sie ja – ver­ständ­li­cher­wei­se – ihr Mög­lichs­tes, die­se bei­den Relik­te aus der Ver­gan­gen­heit auf den Müll­hau­fen der Geschich­te zu werfen.
    Kommt Ihnen das jetzt unlo­gisch vor? Nein, es ist lin­ke Frei­heit. Frei­heit von Logik und Vernunft.

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