Die meisten Bewegungen zur Menschheitsverbesserung kommen mit dem Versprechen des Friedens. Spätestens seit 1945 lassen sich offensichtlich aggressiv kriegerische Programme nicht mehr als Gutmenschentum verkaufen. Stattdessen singt man davon, dass das weiche Wasser den harten Stein höhle. Umso erschrecklicher wirkt es, wenn sich die Mächtigen verplappern und in vollkommen ungezügelte Gewalt- und Unterwerfungsphantasien verfallen. Davon sahen wir letzte Woche gleich zwei Beispiele völlig entgleister Regierungschefs, die einem zu Denken geben sollten.
„Ungarn in die Knie zwingen“
Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte hat verkündet: „Wir wollen Ungarn in die Knie zwingen.“ Bei dieser Sprache fällt die Berufung auf die Europäische Union als „Wertegemeinschaft“ in ein bedrohliches Licht, irgendwo zwischen die Sachsenkriege Karls des Großen, die ja auch eine Wertegemeinschaft herstellen wollten, und die „Zerschlagung der Resttschechei“ als Störkörper in der neuen mitteleuropäischen Wertegemeinschaft. „Auf die Knie!“ weiterlesen