Der Twitter-Benutzer Chlodwig, und auch andere, bemerkten eine auffallende Ähnlichkeit in Tonfall und Inhalt eines Kommentars des ARD-Korrespondenten Stefan Niemann in den Tagesthemen mit denen des Schwarzen Kanals des DDR-Fernsehens:
Zum Vergleich, für diejenigen, die es der Jugend bedingt nicht kennen, hier ein Beispiel der Hetzsendung des Chefkommentators Karl-Eduard von Schnitzler:
Die Verbitterung und Selbstgerechtigkeit gleichen sich doch in erstaunlichem Maße. von Schnitzler wirkt sogar irgendwie noch entspannter.
Die Stimmung unter den Amerikanern ist eine andere
Nun ist aber bei aller Verbitterung des Herrn Niemanns die Stimmung unter den Amerikanern durchaus anders als seine. Wohl gibt es viele Amerikaner, die einen Truppeneinsatz zur Niederschlagung von Mord, Brandstiftung und Plünderung entschieden ablehnen, aber in einer Umfrage befürworteten 58% einen Militäreinsatz. Trumps Vorschlag, der ob der praktischen und rechtlichen Schwierigkeiten vermutlich ohnehin nicht umgesetzt wird und mehr der Selbstdarstellung diente, könnte durchaus mehrheitsfähig sein. Andere Umfragen kamen mit anderen Fragen zu anderen Zahlen, aber ob eine Mehrheit oder eine Minderheit, Trumps Position hat jedenfalls Anhänger. Herr Niemanns rhetorische Frage, „wer sonst“ als „der Mann im Weißen Haus“ auf eine solche „Wahnsinnsidee“ kommen würde, muss man jedenfalls beantworten mit „viele Millionen Amerikaner“.
Von deren Lebensrealität ist die Berichterstattung im zwangsgebührenfinanzierten deutschen Fernsehen ungefähr so weit weg wie die des Schwarzen Kanals von der Lebensrealität der Bundesrepublik. Irgendeine Ausgewogenheit der Berichterstattung, auch nur einen Hinweis darauf, dass es Leute gibt, die das anders sehen, sucht man vergebens.
Die Selbstgerechtigkeit und Bitterkeit nach dem Vorbild von Schnitzlers führen aber zu nichts Gutem. Am Ende war er ein bitterer, armer Mann, der sein Gift nicht mehr wöchentlich vom Bildschirm versprühen durfte, und nicht verstehen konnte, warum: