Coro­na, Homöo­pa­thie und die kin­der­lo­se Dame mitt­le­ren Alters

Laut einer For­sa-Umfra­ge sol­len 74% der Men­schen zwi­schen 45 und 60 Jah­ren offen für homöo­pa­thi­sche Mit­tel gegen Covid-19 sein

Laut einer vom Deut­schen Zen­tral­ver­ein homöo­pa­thi­scher Ärz­te bei For­sa in Auf­trag gege­be­nen Stu­die sol­len 61% der Bevöl­ke­rung die Ver­wen­dung homöo­pa­thi­scher Mit­tel gegen Covid-19 befür­wor­ten, mit 34% dagegen.

Nun kann man bei die­sem Auf­trag­ge­ber die Neu­tra­li­tät der Stu­die sicher in Fra­ge stel­len, aber wir unter­stel­len ein­mal For­sa, dass zumin­dest kor­rekt gezählt wur­de. Die Fra­ge­stel­lung sel­ber war inso­fern irre­füh­rend, als dass es in der Fra­ge hieß „sofern es in der Ver­gan­gen­heit posi­ti­ve Wir­kung bei ver­schie­de­nen Epi­de­mien gezeigt hat“. Das macht die Fra­ge streng genom­men zu einer Fang­fra­ge nach einer irrea­len Fall­kon­stel­la­ti­on, aber so wur­de es ver­mut­lich von den Befrag­ten, die posi­tiv ant­wor­te­ten, nicht verstanden.

Die Zustim­mung ist deut­lich größer:

  • bei Frau­en (64%) als bei Män­nern (56%)
  • bei Per­so­nen zwi­schen 45 und 60 Jah­ren (74%!!!) als zwi­schen 14 bis 29 Jah­ren (30%)
  • bei Men­schen, die mit einem Part­ner zusam­men­le­ben (69%), als bei Sin­gles (49%), was natür­lich auch mit der Alters­struk­tur zusam­men­hän­gen mag
  • ohne Kin­der im Haus­halt (62%) als mit (57%)

Man stel­le sich also ein­mal das Seg­ment der deut­schen Frau­en zwi­schen 45 und 60 mit Part­ner, aber ohne Kin­der im Haus vor, und wel­chen Zustim­mungs­wert die Fra­ge in die­sem Unter­seg­ment wohl erreicht haben mag…