Die Grünen hatten schon immer ein Problem mit dem transatlantischen Bündnis. So weit, so schlecht. Nun aber wird es verwirrend: Auf die Ankündigung (ob ernst gemeint oder nicht) des amerikanischen Präsidenten, knapp zehntausend amerikanische Soldaten aus Deutschland zu verlegen, bezeichnete Tobias Lindner, verteidigungspolitischer Obmann der Grünen-Fraktion im Bundestag, den Präsidenten als „transatlantische[n] Geisterfahrer.“
Wie jetzt? Jahrzehntelang wollte man die NATO, die amerikanische Truppenpräsenz, die Westbindung und den deutschen Beitrag zur NATO kürzen oder abschaffen, und eine Reduktion der amerikanischen Präsenz ist dann doch nicht recht? Man beschäftigt sich ununterbrochen damit, Gift gegen den Oberbefehlshaber der Truppen der Vereinigten Staaten zu versprühen, aber beschützen möge er einen bitte trotzdem, mit möglichst geringem eigenem Beitrag?
Die Linkspartei war da konsequenter: „Das ist ein guter Anfang“, so ihr Verteidigungsobmann Alexander Neu, und die anderen sollten auch gehen. Ob ein Neuaufbau des Warschauer Pakts geplant ist, blieb allerdings offen.