Der Spiegel hat ein Interview mit vier Expertinnen zu „Diversität in Kinderbüchern“. Darin wird die Redaktion – fast wäre mir ein anderes Wort eingefallen – von Kinderbüchern durch „sensitivity readers“ gefordert, damit sie hinreichend „divers“ werden und „Children of Color“ nebst „queeren“ Kinderbüchern in die Bücherschränke kommen.
Nun lohnt sich immer, wenn jemand mit schwurbelig klingenden fremdsprachigen Wörtern kommt, die Frage, ob es sich da wirklich um im Deutschen nicht abbildbare Bedeutungsnuancen handelt, und wie die Sache klingt, wenn man das fremdsprachige Wort einmal ins Deutsche überträgt. Es sollen also ‚Empfindlichkeitsleser‘ her. Ich sehe nicht, welche Funktion außer der Verdeckung des Sachverhalts und des Vortäuschens von Bildung da der englische Begriff haben sollte. (Im Gegensatz dazu ist die ‚Sensitivität‘ z.B. eines Virustests ein sinnvolles Fremdwort, denn sie bezeichnet zwar die Empfindlichkeit, aber in einer gegenüber diesem Alltagswort verengten und spezifischen Bedeutung, die für das Fachpublikum wichtig ist.) „Beruf mit Zukunft: „Empfindlichkeitsleser““ weiterlesen